Ein neues Unternehmen zu gründen ist beängstigend.
So richtig beängstigend. Du bist natürlich aufgeregt, aber fragst dich gleichzeitig ob es wirklich möglich ist, als Virtuelle Assistenz erfolgreich zu sein?
Glaub mir, ich kenne das! Es ist zwar knapp vier Jahre her, dass ich mich als VA und Texterin selbstständig gemacht habe, aber ich kann mich noch sehr gut an dieses Gefühl erinnern.
Aber ich bin so froh, es getan zu haben. Ich habe den Sprung gewagt, daraus gelernt, und mir für meinen Erfolg den Arsch aufgerissen.
Denn das ist es, was du tun musst. Wenn du wirklich ernsthaft einen Karrierewechsel vornehmen und ein neues virtuelles Assistenzgeschäft von Grund auf neu starten willst, musst du all deine Energie hineinstecken und Risiken eingehen.
In diesem Artikel will ich dir nun helfen, dich mental auf den Start deiner Selbstständigkeit als VA vorzubereiten und auf deine Zweifel eingehen.
Schritt für (kleinen) Schritt zum Erfolg
Ich bin ehrlich: um ein selbstständiges, erfolgreiches Unternehmen als Virtuelle Assistenz aufzustellen, solltest du dir mindestens zwei Jahre Zeit nehmen. Ja, ich habe mich nach nur sechs Monaten in Vollzeit selbstständig gemacht – aber so richtig erfolgreich und einen bequemen Lebensunterhalt bei dem ich nicht jeden Cent dreimal umdrehen musste, habe ich erst Anfang des dritten Jahres gemacht.
Ich weiß, in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft hör sich das nach einer Ewigkeit anhört. Aber es ist die Wahrheit. Du kannst dich nicht 30, 60 oder 90 Tage lang wirklich anstrengen und erwarten, ein Geschäft zu haben, das dich komplett und langfristig unterstützt. Das ist nicht realistisch.
Kann man vor den zwei Jahren Erfolg haben? Absolut, ja! Aber du musst dich dafür eben voll reinhängen. Erwarte nicht zu viel zu schnell. Gehe kleine Schritte, feiere die kleinen Erfolge.
Gib alles, was du hast
Jetzt sage ich nicht, dass du deine Familie ignorieren und dich nur auf dein neues Unternehmen konzentrieren sollst. Absolut nicht! Das wäre ja für die meisten von uns genau gegensätzlich zum erhofften Resultat.
Aber du musst dir konsequent Zeit nehmen um an deinem Unternehmen und dessen Wachstum zu arbeiten. Sich eine Woche lang anzustrengen und dann für die nächsten drei Wochen nichts zu tun wird nicht ausreichen.
Schau stattdessen auf deinen Kalender und lege fest, wie viele Stunden pro Woche du für die Arbeit an deinem neuen VA-Unternehmen aufwenden kannst. Dann blockiere diese Zeit in deinem Kalender – und arbeite zu diesen Zeiten wirklich an deinem Unternehmen!
Meine Empfehlung dazu: Nimm dir jeden Werktag mindestens eine Stunde Zeit. Lass es zur Routine werden, dann wird es einfacher regelmäßig daran zu arbeiten. Sobald du deine ersten Kunden hast, erhöht sich diese Zeit höchstwahrscheinlich von ganz alleine. Ich habe in den Monaten 4 und 5 meiner nebenberuflichen VA-Karriere täglich drei Stunden für meine Kunden erledigt – was mit ein Hinweis für mich war, dass diese ganze VA-Sache durchaus zu schaffen ist.
Rechne mit Ablehnung und Absagen
Etwas, das die meisten Leute dir nicht sagen werden: Ablehnung und Absagen sind eine gute Sache!
Nochmal, du denkst wahrscheinlich, dass ich verrücktes Zeug rede. Aber es ist total wahr!
Du wirst nie 100%igen Erfolg haben, wenn du dich um neue Klienten bemühst. Vor allem nicht am Anfang. Und das ist völlig in Ordnung (ich neige dazu zu glauben, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert). Je nachdem wie du deine potentiellen Kunden suchst, kann ein Erfolgsquotient von 1-5% sogar richtig gut sein.
Der beste Weg, mit Ablehnung umzugehen, ist daher, damit zu rechnen. Plane sie mit ein. Strebe regelrecht danach – denn jede Absage bringt dich näher an eine Zusage.
Um deine ersten Kunden als VA zu finden, schlage ich daher vor, jede Woche eine bestimmte Anzahl Anfragen (= Pitches) zu versenden – egal was du sonst noch auf dem Plan stehen hast. Konzentriere dich nicht darauf, jede “Bewerbung” in einen Gig zu wandeln; das wird nie passieren. Konzentriere dich stattdessen darauf, wöchentlich qualitativ-hochwertige Pitches zu versenden. Beispielsweise 20 Stück; je mehr, desto besser, natürlich.
Kundenakquise kommt zuerst
Etwas anderes, das viele Leute überrascht, ist zu hören, dass du dich anfangs mit vollem Einsatz um die Kundenakquise kümmern sollen.
Selbst wenn dein Unternehmen noch nicht 100%ig steht und du noch keine Ahnung hast, wie du dich organisieren wirst – Kunden sind oberste Priorität. Denn ohne Kunden, kein Einkommen – doch wie findest du als angehende Virtuelle Assistenz deine(n) ersten Kunden?