Glaub mir, ich kenne das: du bist nicht zufrieden in deinem 9-to-5 Bürojob. Du kannst dir nicht vorstellen den Rest deines Arbeitslebens immer den gleichen oder ähnliche Jobs zu machen, täglich die gleiche Routine zu haben, täglich ins Büro zu fahren und immer nur auf die Wochenenden und den Urlaub hin zu fiebern und dabei immer für jemand anderes zu arbeiten.
Manche können das und für manche ist das auch der Traumjob. Aber wenn du hier bist könnte ich wetten: dir macht das so keinen Spaß.
So ging es mir auch. Und ich habe Pläne geschmiedet für einen Weg aus dem Hamsterrad. Jahrelang. Aber keinen davon umgesetzt. Irgendetwas hat mich immer davon abgehalten überhaupt damit anzufangen.
Zu viel Risiko.
Zu wenig Sicherheiten.
Zu wenig Garantien für Erfolg.
Zu wenig Ahnung.
Zu wenig Erfahrung.
Zu wenige Kontakte.
Zu wenig Rücklagen.
Zu, zu, zu…
Nein, das waren keine Ausreden. Das waren – und sind – durchaus berechtigte Bedenken. Aber es sind keine unüberwindbaren Bedenken, gegen die ich mich nicht hätte absichern können.
Die Wahrheit ist: ich hatte Angst.
Und auch die ist berechtigt. Sie ist sogar gut denn sie bringt uns dazu die Risiken überhaupt erst abzuwägen und uns gegen sie abzusichern.
Schlecht ist nur wenn die Angst uns lähmt und von allem abhält was wir erreichen wollen.
“Everything you ever wanted is on the other side of fear.”
Ich liebe diesen Spruch: Alles was du dir wünscht liegt auf der anderen Seite der Angst.
Du musst nur deinen Weg durch die Angst auf die andere Seite finden.
Wir haben Angst vor Misserfolg weil uns etwas wichtig ist.
Wir haben sogar Angst vor Erfolg weil uns etwas wichtig ist – was wenn ich erreiche was ich mir so sehr wünsche, aber es ist gar nicht so wie ich es mir vorstelle?
Meine Erfahrung: Es wird noch viel besser als ich es mir jetzt vorstelle.
Aber wie habe ich letztendlich meine Angst überwunden und habe endlich den Schritt in die Selbstständigkeit als VA gewagt? Wie kannst du es wagen?
Setze dir konkrete Ziele
Ziele sind wichtig. Messbare, skalierbare, spezifische Ziele. Sie weisen dir deinen Weg und zeigen dir deinen Fortschritt.
Starte anfangs mit kleinen, gut erreichbaren Zielen. Sonst hast du bald das Gefühl dass alles unerreichbar ist und gibst auf bevor du überhaupt richtig ins Rollen kommst.
Wenn du gerade als VA startest und dein Einkommensziel festlegst, beginne beispielsweise mit €250 im ersten Monat. Das ist absolut machbar und hat sogar Potential überholt zu werden – und deine Motivation zu steigern.
Setze deine Ziele anfangs monatsweise fest. €250 im ersten Monat, €1000 in den ersten zwei Monate, €2000 in den ersten 3 Monaten, beispielsweise.
Verfolge deinen Fortschritt regelmäßig und passe deine Ziele je nach Situation an. Wenn du merkst da geht mehr, ziehe deine Ziele an. Wenn sie unerreichbar scheinen, schraube sie runter. Wichtig ist nur: gib nicht auf. Du stehst am Anfang. Gib dir und deinem jungen Unternehmen die Chance zu wachsen. Kein Business wird über Nacht zum Erfolg.
Wirklich, keines! Hinter jedem erfolgreichen Unternehmen steckt sehr viel Arbeit und Herzblut, vor allem am Anfang.
Dein Worst-Case-Szenario – Was kann wirklich passieren
Ob aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz – wir leben in stabilen, reichen Industrieländern mit gut aufgestellten Sozialsystemen und mehr Pflichtversicherungen als so mancher Flüchtling Cent in der Tasche hat.
Was kann uns wirklich passieren wenn das mit dem VA-Sein und der Selbstständigkeit nicht klappt?
Ganz sicher enden wir nicht hungernd am Straßenrand.
Für mich war das schon die wichtigste Grundvoraussetzung. Mein Worst-Case-Szenario war, dass ich meine Wohnung aufgeben und für eine Weile zu meinen Eltern zurückziehen muss während ich mir wieder einen 9-to-5 Job suche.
Klar, das gilt nicht für jeden. Wer Kinder hat oder ein Haus abbezahlt, hat andere Verantwortlichkeiten als ein mietender, lediger, kinderloser Mensch der zur Not wieder bei seinen Eltern einziehen kann.
Trotzdem kann es helfen, sich sein Worst-Case-Szenario auszumalen und in dem Zusammenhang klar zu machen auf was man auf keinen Fall verzichten möchte.
So viel haben wir meistens nämlich gar nicht zu verlieren wenn es die Tür zu einem zufriedeneren, glücklicheren Leben öffnen kann.
Potentielle Kunden kontaktieren, kontaktieren, kontaktieren
So unangenehm es zunächst sein mag, mit wildfremden Leuten oder Firmen in Kontakt zu treten: die Kundenakquise ist der Schlüssel zum Erfolg. Vor allem anfangs.
Auch hier kannst du dir zuerst kleine Ziele setzen. Das könnte beispielsweise sein, jeden Tag 2 “Kaltpitches” zu senden.
Und so kalt müssen sie gar nicht sein – fange doch einfach bei deinen Verwandten und Freunden an. Hat in deinem Bekanntenkreis jemand ein Unternehmen oder ist selbstständig und könnte Unterstützung für administrative Tätigkeiten gebrauchen?
Bekannte zu kontaktieren ist einfacher als Fremde. Und selbst wenn sich dabei nichts ergibt, sammelst du Erfahrung und stellst bestimmt fest, dass das Pitchen eigentlich gar keine so große Sache ist. Das Schlimmste was passieren kann ist, dass jemand nein sagt.